Wie alles begann
Anfang der sechziger Jahre bedeuteten die Fleischstücke am Spieß eine kulinarische Neuheit. "Das kannte keiner hier. Alle waren verrückt nach der schönen Sauce", erinnert sich Carl Heinrich Christian Paulsen senior.
Schnell hatte sich der Name für sein Schnell-Restaurant gebildet: "zum Schaschlik" Doch im Volksmund hieß es damals wie heute "Calli Schaschlik" und bürgt
nach wie vor in einem weiten Umkreis für Geschmack und Qualität.
Die Paulsens sind eine alteingesessene Familie in Leck. Julius Paulsen betrieb dort, wo gerade das "Wäscheparadies" (ehemals Kloppenburg)
eingezogen ist eine Schlachterei. Sohn Carl Heinrich Christian erbte seinen Vornamen vom Großonkel und stieg beruflich in Vaters Fußstapfen. Er wurde Schlachtermeister , führte das elterliche
Geschäft durch die Kriegsjahre, arbeitete danach mit Bruder Hans zusammen.
"Aber wir konnten doch nicht alle von dieser Schlachterei leben, also mußte ich mir was einfallen lassen", berichtet der heute 88jährige Senior. 1960 wars, als er
mit seiner Frau Maria einen Imbißwagen ein paar hundert Meter weiter in der Hauptstraße – bei "Kettel Trepp" – aufstellte.
Mit Bratwurst und Pommes fing das Geschäft an zu florieren. "Wir haben Tag und Nacht verkauft!" Die fahrbare "Küche" rollte fortan zu sämtlichen
Feiern im Dorf, zu Veranstaltungen auf dem Sportplatz und auch zum Flugplatz. Nach sechs Jahren mit dem Wagen zog der Firmengründer um in die Hauptstraße 17.
Er hatte die ehemalige Bäckerei der Geschwister Harksen erworben. Sein Sohn, gleichen Namens mit den Initialien "CHC" und gleichfalls gelernter Schlachtermeister,
hatte bereits vorher tatkräftig mitgeholfen, arbeitete seither täglich Seite an Seite mit dem "Chef".
1984 übernahm er das Unternehmen, jederzeit unterstützt durch seine Frau Gerda. Wenn in den Anfängen drei oder vier Varianten auf der Speisekarte zur Auswahl
standen, so ist es heute eine wesentlich erweiterte Vielfalt.
"Es mögen mehr als 40 verschiedene Sachen sein, die wir im Angebot haben", sagt Carl Paulsen im Hinblick auf die Tatsache: "... man muß am Ball bleiben, die
Konkurrenz schläft nicht!"
Über drei Jahre sind es her, daß wiederum ein Sohn "CHC", genannt Christian, nicht nur hinter dem Verkaufstresen wirkt. "Wir bereiten ihn auf die Übernahme vor",
sagt der Vater nicht ohne Stolz über den Sohnemann und ist froh über die Tatsache, daß das Geschäft in Familienhänden bleiben wird. In all den Jahren nach dem Aufbau wurde das Restaurant ständig
erweitert und saniert.
1987 erfuhr das Gebäude eine grundlegende Veränderung nach den Richtlinien der Städtebauförderung. Während die Gaststätte "Bürgerkeller" schon lange existiert,
entstand vor fast zwei Jahren im oberen Stockwerk ein gemütliches Café. Die "beste Stuuv" wird von Tochter Birgit geleitet.
Im Hauptbetrieb, dem Imbiß sind heute zwanzig Mitarbeiter angestellt. "Es ist das einzige Geschäft, das noch seine eigene Wurstherstellung in Leck
betreibt", betonte Carl Paulsen. Mit Erfolg: der Laden läuft und kann auf 80 Prozent Stammkunden verweisen.
Seit 1974 schickt der Schlachtermeister übrigens seine Erzeugnisse zur Kontrolle der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in Frankfurt am Main. Jedes Jahr
hat er Urkunden und Medaillen gewonnen, die Wände sind damit dicht an dicht geziert. Den 1. Preis erhielt Carl Paulsen jüngst wieder für die Schinkenbratwurst seiner eigenen Produktion
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